Der Digitalisierungsgrad in Kanzleien und Power BI –  zwei Top-Themen bei der IT-Ausschusssitzung

Der Digitalisierungsgrad in Kanzleien und Power BI – zwei Top-Themen bei der IT-Ausschusssitzung

Erstaunt, aber nicht aussichtslos, zeigte sich der IT-Ausschuss gegenüber den Auswertungen der Nutzerzahlen im Bereich „DATEV Unternehmen online“. Nicht nachvollziehbar sind die 25 Prozent der Kanzleien, die kein einziges Mandat im „Unternehmen Online“ haben, sowie weitere 25 Prozent, die hinzukommen und nur eine Handvoll Mandanten in der digitalen Welt bearbeiten. Warum ist das so? Diese Frage stellte sich der IT-Ausschuss bei der gemeinsamen Sitzung im Februar 2025 im DATEV IT-Campus in Nürnberg. LSWB-Vorständin und Vorsitzende des LSWB-Ausschusses IT Martina Högel-Stöckle war selbstverständlich federführend dabei, die Situation zu erörtern.

Es gab und gibt so viele Möglichkeiten, an Informationsveranstaltungen kostenlos teilzunehmen, sich mit Kollegen auszutauschen, um sich über bereits im Einsatz befindliche Software zu informieren, Kollegen beim LSWB anzusprechen, um bei der Einrichtung behilflich zu sein. Verbandsstammtische in den jeweiligen Zweigstellen bieten sich gerade dazu an, den Beraterkollegen unter die Arme zu greifen, Netzwerke aufzubauen und den Berufsstand zu stärken, der enorm wichtig für unsere Gesellschaft ist.

Finanzielle Gründe wurden nahezu ausgeschlossen, denn die Digitalisierungsmaßnahmen müssen an den Mandanten weitergegeben werden. Kanzleien dürfen nicht auf den Kosten sitzenbleiben.

Angst davor, den ersten Schritt zu tun, oder das Personal, das sich dagegen sträubt, könnten Argumente sein, aber noch lange keine Gründe, um nicht den ersten Schritt zu gehen, der alles verändert. Die E-Rechnungspflicht, die seit dem 01.01.2025 in Kraft ist, ist ein Argument, sich auf den Weg zu machen. Worauf warten Sie also? Wenn Sie Hilfe brauchen, sprechen Sie den LSWB an. Der Verband kann Ihnen Lösungen aufzeigen.

Den Nachmittag nutzte der IT-Ausschuss, um die Möglichkeit automatisierter Auswertungen und Visualisierungen von Kanzleikennzahlen mittels der Datenvisualisierungsplattform „Power BI“ näher zu betrachten. Dies geschah anhand einer Präsentation der Firma ADVICON AG. Sie traf den wunden Punkt der Kanzleiinhaber, als es darum ging, welche Kapazitäten bei den jeweiligen Mitarbeitern noch verfügbar sind, welcher Umsatz hinter welchen Gehältern steckt und wie viele Stunden hierfür aufgewendet wurden. Selbst Mandanten, deren Deckungsbeitrag keine weitere Mandatsbetreuung zulässt, waren auf dem Dashboard von Power BI schwarz auf weiß niedergeschrieben.

Chefübersichten auf einen Blick, bereichsübergreifende Daten auf einem Dashboard, ausgewertet bis zu den Leistungen der Kanzlei, sind möglich. Und auch die Mitarbeiter können anhand der Auswertungen Kanzleiprozesse optimieren und das Gehalt dadurch steigern. Letztendlich trägt dies zu einem angenehmen Betriebsklima bei, das vielleicht sogar noch der Work-Life-Balance entspricht.