Die Steuerberaterkammer München, der LSWB und das Finanzamt München beim  Klimagespräch

Die Steuerberaterkammer München, der LSWB und das Finanzamt München beim Klimagespräch

Die Steuerberaterkammer München lud am 3. Juni zu einem gemeinsamen Austausch mit dem Finanzamt München ein. Unter der Leitung des Präsidenten der Steuerberaterkammer Prof. Dr. Harmut Schwab fand das traditionelle Gespräch mit dem Finanzamt München zu aktuellen Themen statt. LSWB-Präsident Manfred F. Klar, Präsidialmitglieder Dr. Jutta Fischer-Neuner und Andreas L. Huber, Vorstandsmitglied Stefan Dreßler und Achim Prölß als Jurist des Verbandes folgten der Einladung in die Räumlichkeiten der Kammer.

Es wurden zahlreiche wichtige Themen erörtert, wie beispielsweise das Vorgehen bei Fristablauf von VZ 22 und Vorabanforderungen für den VZ 2023. Hierbei sei alleiniger Wunsch der Finanzverwaltung, dass eine Auslastung des Behördenapparates gegeben ist und nicht die Einnahme von Zwangsgeldern. Ziel soll hierbei ein gemeinsames Aufholen sein, um wieder in „normalen“ Bahnen nach der Pandemie arbeiten zu können. Vor allem in Bezug auf die beratenen Fälle sei das Finanzamt um das notwendige Augenmaß bei der Festsetzung von Zwangsgeldern bemüht. Weitere Themen waren das Projekt RaBe und die Anzahl von isolierten Kassennachschauen.

Der Berufsstand mahnte erneut die mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Finanzamt an. Die Kommunikation über Fax ist nicht mehr möglich. Gleichzeitig sind bei digitalen Wegen (z. B. Nachdigal) Mengenbegrenzungen gegeben oder mit der Weigerung eines besonderen Behördenpostfaches auch der Weg über BeSt nicht möglich. Die Finanzverwaltung will den Zugang nur über Elster eröffnen, um möglichst strukturierte Daten zu erhalten. Der Berufsstand sieht aber auch die Notwendigkeit für einen Kanal für unstrukturierte Daten. Frau Susanne Koch, Abteilungsleiterin Abt. I, hat diese Möglichkeit mit dem Finanzamt kommunizieren können, ohne sich bei Elster anzumelden, im Nachgang präzisiert. Der Wunsch der Finanzverwaltung ist, dass in Fällen ohne Steuernummer genau ausgeführt wird, welchen Mandanten die Nachricht betrifft und welche Veranlassungen gewünscht werden.

Herr Dreßler mahnte zum Stichwort Power BI im Rahmen der steuerlichen Außenprüfung an, dass damit der Finanzverwaltung ein Tool zur Verfügung steht, womit Datenanomalien durch Prüfer schnell visualisiert werden und so als Nachfragen kommuniziert werden können. Der Berufsstand habe diesbezüglich keine Furcht, man wolle nur nicht die Möglichkeit der Beschleunigung der Betriebsprüfung durch einen hier unvorbereiteten Berufsstand in Gefahr bringen. Der LSWB fordere in diesem Zusammenhang einen offenen Dialog auf Augenhöhe.

Der persönliche Austausch war für alle Anwesenden sehr positiv und sollte weitergeführt werden. Prof. Dr. Hartmut Schwab bedankte sich für die zahlreichen Teilnahmen, trotz des Ausfalls einiger Teilnehmer aufgrund der an dem Tag herrschenden Hochwasserlage in Bayern.