Foto: fotogestoeber/adobe stock

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Gelernte Theorie zeitgleich in der Praxis umsetzen

Interview mit Absolventin Eva Stanglmayer

Von Eva Stanglmayer, ehemalige dual Studierende in Landshut

LSWB-Magazin: Warum haben Sie sich für ein duales Studium in Landshut entschieden?

Eva Stanglmayer (E. S.): Die Kombination aus Ausbildung und Studium hat mich sofort angesprochen. In der Real- und Fachoberschule hatte ich lange Betriebswirtschaft als Unterrichtsfach und damit bereits Berührungspunkte mit dem Thema Steuern. Diesen Bereich wollte ich durch das duale Studium gerne vertiefen. Der große Vorteil bestand für mich darin, die gelernte Theorie auch relativ zeitgleich in der Praxis umsetzen zu können. Außerdem bin ich mit meiner Heimatstadt eng verbunden. Da traf es sich sehr gut, dass die drei Komponenten Studium, Arbeit und Schule alle in Landshut aufeinander abgestimmt waren.

LSWB-Magazin: Was sind Ihre Erfahrungen mit dem dualen Studium?

E. S: Das zweite Jahr des dualen Studiums, in dem die Abschlussprüfungen anstehen und die Ausbildung beendet wird, gleichzeitig aber das BWL-Studium mit den Prüfungsphasen des ersten Semesters startet, ist zeitweise sehr anspruchsvoll. Die abgestimmten Anrechnungsmöglichkeiten zwischen Berufsschul- und Studienfächern erleichtern diese Zeit allerdings enorm. Allgemein sind die vorgegebenen Regelungen zum Wochenablauf der Arbeits-, Berufsschul- und Studientage sehr gut getroffen und die jeweiligen Ansprechpartner halfen bei Fragen gerne weiter.

LSWB-Magazin: Wie haben Ihr Arbeitgeber und das Kanzlei-Team Sie unterstützt?

E. S: Das Team in der Kanzlei war in dieser Zeit eine der größten Stützen – ganz klar! Dadurch, dass die Arbeitszeit außerhalb der Semesterferien sehr begrenzt ist, können Arbeiten in der Kanzlei oft nicht abgeschlossen werden und Abstimmungen zu den Arbeitsprozessen sind sehr wichtig. Auch der Wissenstransfer zwischen dem theoretisch Gelernten und der praktischen Arbeit funktioniert nur, wenn man trotz der knappen Zeit auch entsprechende Aufgaben zugeteilt bekommt.

Mein Arbeitgeber und das Kanzleiteam unterstützten mich ebenfalls dabei, weitere Zusatzqualifikationen an der FH Landshut zu erwerben. Um alle drei Komponenten (Arbeit, Studium und Berufsschule) reibungslos aufeinander abzustimmen, standen mir mein Arbeitgeber und das Kanzleiteam stets flexibel und kommunikativ gegenüber.

LSWB-Magazin: Wie haben Sie die Herausforderungen der Doppelbelastung gemeistert?

E. S: Mit eine der größten Herausforderungen waren für mich die Prüfungsphasen, in denen komprimiert auf wenige Wochen viele Prüfungen absolviert werden mussten. In dieser Zeit standen sich meine Prüfungsangst und mein Ehrgeiz oft gegenüber. Mit der nötigen Disziplin sind diese Phasen aber machbar.

LSWB-Magazin: Haben Sie Tipps für Kanzleien mit Dualis, damit alle zufriedengestellt sind?

E. S: Um die Studierenden dauerhaft zu halten, sollte auf individuelle Wünsche der Studierenden eingegangen werden. Kompromisse helfen, die Interessen beider Seiten zu wahren. Dabei spielt die richtige Kommunikation eine bedeutende Rolle. In meinem Fall habe ich sehr positive Erfahrungen gemacht und bin der Kanzlei dadurch sehr verbunden.

LSWB-Magazin: Wie sind Ihre Pläne? Schließen Sie noch den Master und die Steuerberaterprüfung an?

E. S: Aktuell bin ich glücklich, das duale Studium erfolgreich beendet zu haben und mein Team in Vollzeit im geregelten Arbeitsalltag unterstützen zu können. Während dieser reinen Praxisphase werde ich den Berufsstand mit allen Vorteilen und Verpflichtungen noch besser kennenlernen und es wird sich zeigen, in welche Richtung ich mich noch weiterbilden möchte.  

Zur Autorin

Eva Stanglmayer aus Landshut hat im September 2017 das duale Studium bei ihrem Arbeitgeber Dr. Küffner und Partner GmbH begonnen und bereits erfolgreich abgeschlossen. Sie besuchte die Berufsschule II in Landshut und studierte parallel an der Fachhochschule in Landshut.