Foto: Kanzlei Wölfel

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Social Recruiting

Der neue Standard für Mitarbeitergewinnung

Von Jochen Koch, selbstständiger Online Marketer mit Schwerpunkt Social Recruiting www.jochenkoch.de

Die Art, wie Unternehmen Fachkräfte rekrutieren, hat sich stark verändert. Eine der effektivsten Strategien ist Social Recruiting. Diese Methode nutzt die sozialen Medien, um nicht nur Bewerber anzusprechen, sondern auch das Image zu pflegen. Die Funktionsweise: Eine Werbeanzeige macht neugierig und leitet den User auf eine Bewerberseite, wo er sich über Unternehmen und Job informieren und mit seinen Kontaktdaten bewerben kann.

Social Recruiting ist dabei nicht länger nur ein Trend, sondern der neue Standard. Der Grund dafür ist, dass diese Methode vor allem die passiv Suchenden erreicht – eine Zielgruppe, die über Stellenanzeigen und Karriereseiten nicht erreichbar ist. Passiv Suchende sind z. B. Arbeitnehmer, die innerlich bereits gekündigt haben oder aber den nächsten Karriereschritt wagen wollen. Allen gemein ist, dass sie noch nicht aktiv suchen.

Auch bei Social Recruiting gibt es keine Erfolgsgarantie. Es nicht zu nutzen, ist aber inzwischen keine Option mehr, wenn ein Unternehmen bereits seit Monaten offene Stellen nicht besetzen kann.

Die Erfolgsfaktoren

Die folgenden Faktoren haben großen Einfluss auf den Erfolg einer Recruiting-Kampagne: Standort des Unternehmens, Grad des Fachkräftemangels in der Branche und Attraktivität des Unternehmens. Auf die ersten beiden hat ein Unternehmen keinen oder nur sehr geringen Einfluss. Aber bei der Attraktivität gibt es mehrere Stellschrauben.

Attraktivität besteht aus zahlreichen Unterpunkten: Unternehmensgröße, Gehaltsstruktur, Mitarbeiterbenefits, Unternehmens- und Führungskultur sowie Image. Ein attraktiver Arbeitgeber muss kein Marktführer sein oder Top-Gehälter zahlen. Vielmehr kommt es darauf an, wie sich ein Unternehmen seinen Arbeitnehmern gegenüber gibt und auch nach außen darstellt. Im Sinne der Authentizität sollten diese beiden Aspekte deckungsgleich sein. Die Mitarbeiterperspektive Die Mitarbeiter mit einzubinden, sollte selbstverständlich sein. Das gibt ihnen die Möglichkeit, selbst daran mitzuwirken, das Team zu verstärken. Zum einen sollten keine sogenannten Stockfotos, sondern Bilder von echten Mitarbeitern verwendet werden. Hier können Mitarbeiter dem Unternehmen ein Gesicht geben. Außerdem fördert ein gemeinsames Fotoshooting oder ein Videodreh mit Kollegen die Gemeinschaft. Zum anderen können Mitarbeiter den Link auf die Bewerberseite über ihre eigenen Accounts oder den WhatsApp Status teilen. Diese persönliche Verbindung steigert die Glaubwürdigkeit.

Die Umsetzung

Die meisten Kanzleien haben schon Anrufe von Social-Recruiting-Agenturen bekommen. Man sollte die Angebote und Referenzen gründlich prüfen. Besonders vor „Copy-Paste-Agenturen“, die jedem das gleiche bieten und nur die Firmenfarben und das Logo austauschen, sollte man sich in Acht nehmen. Als Alternative zum externen Dienstleister kann die Umsetzung nach entsprechender Schulung auch inhouse erfolgen, sofern entsprechend motivierte Mitarbeiter vorhanden sind.

Zum Autor

Neben Steuerkanzleien betreut Jochen Koch Unternehmen z. B. der mittelständischen Industrie. Er legt viel Wert auf die Individualität seiner Kampagnen und achtet auch auf das „Online-Drumherum“ (Google-Unternehmenseintrag, Kununu-Bewertungen usw.). www.linkedin.com/in/jochenkoch