Foto: Sandra Vogel/LSWB

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Bericht aus dem Präsidium

Mitgliederversammlung 2023

Von Manfred F. Klar, LSWB-Präsident

Am 21. Juli 2023 fand in den Räumen des Adina Apartment Hotel Munich die turnusgemäße Mitgliederversammlung des LSWB statt. Zahlreiche Gäste waren unserer Einladung gefolgt, darunter der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands e. V. (DStV) Torsten Lüth, Präsident der Steuerberaterkammer München Prof. Dr. Hartmut Schwab, Präsident der Steuerberaterkammer Nürnberg Dr. Dieter Mehnert und der Landespräsident der Wirtschaftsprüferkammer Bayern Dr. Karl Petersen. Sie wandten sich mit Grußworten an unsere Mitglieder und bekräftigten die gute Zusammenarbeit zwischen Kammern und Berufsverband.

In seinen Grußworten stellte DStV-Präsident Lüth auf die Wichtigkeit der Arbeit auf EU-Ebene ab. Gerade hier wird durch die German Tax Advisers, als Kooperation der Bundessteuerberaterkammer und des DStV, eine wichtige Interessenvertretung z. B. zur Gesetzgebungsinitiative „SAFE“ wahrgenommen, um den Stempel „Steuerhinterziehungsberater“ für den Berufsstand zu verhindern. Auch zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness berichtete Torsten Lüth.

Professor Schwab richtete den Schwerpunkt seiner Begrüßung auch auf lokale Punkte. Es ist erschreckend, wie wenige Corona-Schlussabrechnungen bisher eingereicht wurden und dass es auch nur sehr wenige Anträge auf Fristverlängerung gab.Hier ist zu befürchten, dass unnötige Haftungsrisiken entstehen. Ein weiteres, wenn auch nur kleinteiliges Thema war das vermehrte Aufkommen von Beleg- und Informationsanforderungen, welche zu einer massiven Beeinträchtigung der Kanzleitätigkeit führen kann. Professor Schwab plant hierzu eine Initiative der Kammern und des Verbandes.

Dr. Mehnert betonte den aktuellen Schwerpunkt der Digitalisierung, nämlich die elektronische Kommunikation – Identifikation, Authentifikation als Berufsträger, der Nachweis der Vollmacht und eine sichere digitale Adresse. Dies ermöglicht die Steuerberaterplattform und beSt. Zusätzlich zu der Kommunikation mit den Finanzgerichten nannte Dr. Mehnert folgende use-cases: Neben dem OZG-Antragsportal der Steuerberaterkammern ist auch der Bundesanzeiger bereit, ab 2024 die Identifizierung über die Steuerberaterplattform zuzulassen. Insgesamt soll die Arbeit in den Kanzleien mit der Steuerberaterplattform drastisch erleichtert werden.

Dr. Karl Petersen begrüßte zu Beginn seiner Rede Ingrid Menges, als stellvertretende Beiratsvorsitzende bei der WPK und Maximilian Amon, Vizepräsident der Wirtschaftsprüferkammer. Er ging in seiner Rede auf die bereits genannten Punkte wie die Digitalisierung ein, die zu Abstimmungen zwischen Bundessteuerberaterkammer und WPK führen. Vier Punkte treffen uns dabei gemeinsam: die Reputation, die Deregulierung, das Marktumfeld und unsere Nachfolge. Aus Sicht der WPK stellte er dar: Auch in Zukunft ist eine multidisziplinäre Kanzleiform erwünscht. Zum Abschluss seiner Rede appellierte Dr. Petersen an die Teilnehmer, die Kammern dabei zu unterstützen, den Beruf so wertvoll und abwechslungsreich darzustellen, wie er ist.

Nach der Ehrung unserer langjährigen Mitglieder standen in meinem Bericht aus dem Präsidium wieder die bekannten Themen für den Berufsstand im Mittelpunkt: Die Bedeutung der Interessenvertretung ist auch im aktuellen Krisen-Modus erforderlich: Gestörte Lieferketten, Energieunsicherheit und Inflation bedrohen die Substanz unserer kleinen und mittelständischen Betriebe und gefährden den Bestand des deutschen Wirtschaftsmodells.

Der steuerberatende Beruf hatte sich im Jahr 2022 erneut gegenüber der Finanzverwaltung und staatlichen Stellen als vertrauensvoller und zuverlässiger Akteur erwiesen – gerecht werdend seiner gesetzlichen Bestimmung als Organ der Steuerrechtspflege. Wir haben unsere Aufgaben voll und ganz erfüllt. Dies war trotz unnötiger bürokratischer Hürden möglich. Ist die Digitalisierung hierzu das Zauberwort für die Kanzleien?

Modern aufgestellten, digital arbeitenden Kanzleien gehört die Zukunft, ein Zurück wird es nicht mehr geben. Aber dennoch: Ein massiver Bürokratieabbau, anstelle eines weiteren Bürokratieaufbaus oder auch nur eines Bürokratiestillstands ist zwingend notwendig, wenn die Systeme unseres Staates – damit meine ich nicht nur das Steuersystem – weiter funktionieren sollen!

Im Anschluss informierten die Vizepräsidentinnen Sabine Oettinger und Dr. Jutta Fischer-Neuner über die Arbeit der zahlreichen LSWB-Ausschüsse. Hauptgeschäftsführer Steffen Jahn präsentierte mit LSWB-Schatzmeister und Vizepräsident Andreas L. Huber die Ergebnisse des Geschäftsabschlusses 2022 und stellte den Erfolgsplan für das kommende Jahr vor, den die Mitglieder genehmigten.

Zum Schluss bedanke ich mich sehr herzlich bei Ehrenamt und Hauptamt für ihre tolle Unterstützung und Arbeit. Wir sind für die kommenden Aufgaben gut aufgestellt und werden auch zukünftige Herausforderungen gemeinsam meistern.

Die aufgezeichnete Rede von Herrn Klar finden Sie online unter www.lswb.bayern/mitgliederversammlung

  • Ehrung unserer langjährigen Mitglieder