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Präsident Manfred F. Klar für Sie im Einsatz: Ausgewählte Termine
Interessenwahrnehmung auf bayerischer, nationaler und europäischer Ebene
Deutscher Steuerberaterkongress 2021
Der Deutsche Steuerberaterkongress der Bundessteuerberaterkammer (BStBK) fand am 3. und 4. Mai 2021 digital statt. Im Livestream begrüßte BStBK-Präsident Prof. Dr. Hartmut Schwab rund 1.500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Berufsstand und Presse.
Nach über einem Jahr Corona-Pandemie stand der Kongress ganz im Zeichen des wirtschaftlichen Neustarts. Welche Stellschrauben gilt es zu justieren, damit die Unternehmen wieder zu Kräften kommen? Auf diese Frage gab Prof. Schwab in seiner Eröffnungsrede eine klare Antwort: Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung und forderte die Politik zum Handeln auf, anstatt immer neue „Bürokratiemonster“ für Berufsstand und Unternehmen zu entwickeln.
Die Rede von Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft, war das Highlight des ersten Kongresstages. Er betonte, dass auch die EU-Kommission einen Bürokratieabbau verfolge und die Digitalisierung stärker nutzen will. So sei u. a. geplant, den Verwaltungsaufwand für Unternehmen zu verringern und gleichzeitig durch digitalen Austausch relevanter Daten, Steuerbetrügern den Kampf anzusagen. Zudem mache sich die Kommission für eine internationale Unternehmensteuerreform stark. Gentiloni kündigte einen Vorschlag für eine Digitalabgabe bis Mitte 2021 an.
Der zweite Kongresstag wartete mit informativen Vorträgen und praxisnahen Fallstudien zu aktuellen steuerrechtlichen und berufsrelevanten Themen auf.
vbw Mitgliederversammlung 2021
Die Mitgliederversammlung der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. am 05.05.2021 bestätigte Wolfram Hatz im Amt und wählte ihn für weitere zwei Jahre zum Präsidenten. Neben dem Präsidenten wurden die Vizepräsidenten wiedergewählt. Bis auf Erich Schulz, Geschäftsführer der Erich Schulz GmbH & Co. KG, der als Nachfolger von Konrad Steininger als neues Präsidiumsmitglied für den Unternehmerverband bayerisches Handwerk gewählt wurde, ergaben sich keine Besetzungsänderungen.
In seiner Rede zog Präsident Hatz Bilanz und wagte einen Ausblick: „Vor zwei Jahren haben wir den Klimaschutz ganz nach oben auf die Agenda gesetzt. Heute sind wir stolz auf den erweiterten, neu aufgelegten Umwelt- und Klimapakt Bayern – beweist er doch, dass die Wirtschaft immer Teil der Lösung und nicht des Problems ist. (…) Wir haben zudem Handlungsfähigkeit in der Corona-Pandemie-Krise bewiesen und Verantwortung für unsere Heimat übernommen. Wir stehen bereit, neben dem Testen unseren Beitrag beim Impfen zu leisten, sobald ausreichend Impfstoff und Rechtssicherheit da sind. In den kommenden Monaten gilt es, die bayerische Wirtschaft resilient für künftige Herausforderungen aufzustellen und auf dem Weg in eine neue Wachstumsdekade zu begleiten. Dafür brauchen wir ein politisches und wirtschaftliches Entfesselungsprogramm: Nicht mehr, sondern weniger Staat muss die Devise sein.“
Im Anschluss richteten die Verbände anlässlich des 60. Geburtstags von Hatz einen Online-Empfang aus. Die Festrede hielt der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der die gute Zusammenarbeit mit der vbw hervorhob.
Ministerdialog
Am 17. Mai 2021 fand auf Einladung von Staatsminister Albert Füracker, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, ein virtuelles Gespräch zu den wichtigsten und drängendsten Fragen aus dem Berufsstand statt. Füracker begrüßte mit seinem Expertenteam die Präsidenten und Vizepräsidenten der Steuerberaterkammern München und Nürnberg, LSWB-Präsident Manfred F. Klar und Hauptgeschäftsführer Steffen Jahn.
Auf der umfangreichen Tagesordnung standen die Corona-Wirtschaftshilfen und dabei im Speziellen die Rolle der Steuerberater. Staatsminister Füracker dankte dem gesamten Berufsstand für seinen Einsatz und zollte allen Beteiligten große Anerkennung. Ein weiterer Punkt war die angedachte Verlängerung der Abgabefristen für den VZ 2020. Diese ist aus Sicht von Kammern und Verband unerlässlich. Die Bayerische Staatsregierung sieht an dieser Stelle ebenfalls die Notwendigkeit und unterstützt dieses Anliegen.
Ein weiterer Themenschwerpunkt war das Bayerische Grundsteuergesetz und die Auswirkungen in der Praxis. Hier wurden konkrete Vorschläge zur Arbeitserleichterung für den Berufsstand benannt, wie beispielsweise der elektronische Zugang zu den Daten von Mandanten bei Vermessungsämtern und Grundbuchämtern – ähnlich wie ihn Notare und Architekten erhalten – oder der kostenfreie Zugang zu den Bodenrichtwerten der Bayerischen Gutachterausschüsse. Kammern und Verband dankten dem Ministerium dafür, dass sie sich mit einer Stellungnahme an der Erarbeitung des Gesetzes beteiligen konnten.
Die Vertreter der bayerischen Steuerberaterkammern erörterten die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit mit der Verwaltung in Bezug auf die neue Steuerberaterplattform der Bundessteuerberaterkammer. Weitere aktuelle Themen wie die Anzeigepflichten für inländische Steuergestaltungen, die Grunderwerbsteuer und die Konsequenzen des BFH-Urteils zu Aufteilung von Grund und Gebäuden vervollständigten die Tagesordnung.