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Der neue LSWB-Ausschuss Kanzleientwicklung
Die Zukunft der Kanzleien im Visier
Der Vorstand des LSWB hat neben den etablierten Ausschüssen IT, Betriebswirtschaft und Strategie einen neuen Ausschuss ins Leben gerufen.
Der Ausschuss Kanzleientwicklung wird sich mit der Zukunft der Kanzleien beschäftigen, der Ausschuss Strategie mit der Zukunft des LSWB. Somit wird die Zukunft des Berufsstands aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet.
Die Zukunft der Kanzleien ist ein breites Themenfeld. Hier finden sich Themen wie Organisation, Personalmanagement, Kanzleigründung und -übergabe. Durch einen engen Austausch mit den Ausschüssen IT und Betriebswirtschaft werden auch diese Themen im Ausschuss Kanzleientwicklung berücksichtigt. Gerade die Corona-Pandemie hat deutlich aufgezeigt, wo Herausforderungen liegen und was notwendig ist, um die eigene Kanzlei noch besser aufzustellen.
Unter dem Vorsitz von Vorstandsmitglied Sabine Wirsching bündelt der Ausschuss die Expertise von sechs Kollegen, die jeweils ausgewiesene Spezialisten in den Themengebieten betriebliches Gesundheitswesen, Digitalisierung/Prozessmanagement und Kanzleiorganisation, Mitarbeitergewinnung und -bindung sowie Honorarpolitik sind.
Im Folgenden geben uns die Ausschussmitglieder einen Einblick zu Vorgaben und Ausrichtung des neuen Ausschusses, aber auch zum angestrebten Ziel: Kanzleien zu unterstützen, um auch morgen noch erfolgreich zu sein.
Sabine Wirsching, Vorsitzende
Als Steuerberater bin ich vor allem Unternehmer. Hierzu gehört, dass ich mich um meine Kanzlei kümmere und nicht nur in, sondern vor allem auch an der Kanzlei arbeite.
Der Ausschuss Kanzleientwicklung möchte Kollegen unterstützen, auch in Zukunft erfolgreich eine Kanzlei zu führen. Dies bedeutet, dass die Kanzlei so aufgestellt ist, dass sie auf Herausforderungen kurzfristig und erfolgreich reagieren kann bzw. Krisensituationen erst gar nichtentstehen lässt. Wir werden Best-Practice-Empfehlungen erarbeiten und zur Verfügung stellen. Also Unterstützung von Kollegen für Kollegen.
Sabine Kastner, stellvertretende Vorsitzende
Gesunder Körper, gesunder Geist: Kanzleien müssen ihre Prozessabläufe laufend anpassen und optimieren. Dies erfordert viel Kraft, Ausdauer und Disziplin. Um diese Herausforderung zu meistern, ist Gesundheit ein elementar wichtiger Baustein. Das Wohlbefinden aller Beteiligten lässt sich oft mit einfachen Mitteln herbeiführen. Dazu möchte ich meine Ideen und Anregungen einbringen. Beispielsweise Hilfe bei der Umsetzung flexibler Arbeitszeiten, Unterstützung bei gesundheitlichen Belangen, Tipps für gesunde Ernährung, Sport und Weiterbildung sowie für effektive Teambuilding-Maßnahmen.
Sabine Oettinger, Referentin des Präsidiums
Die Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg jedes Unternehmens. Den kleinen, den mittleren und den ganz großen. Und natürlich gilt das auch für den Erfolg unserer Steuerberatungskanzlei. So alt wie diese Feststellung über den Beitrag unserer Mitarbeiter am Geschäftserfolg ist aber auch die Frage, wie wir dieses so „wertvolle Gut“ in unsere Kanzlei bekommen und vor allem dort auch halten können. Und das gilt umso mehr, wenn der Arbeitsmarkt dieses „Gut Mitarbeiter“ nur knapp vorhält, sich diese „Knappheit“ aufgrund der demografischen Entwicklung weiter verschärft und wenn sich die Arbeitswelt insgesamt in einem strukturellen Umbruch befindet, wie wir es heute mit der unaufhaltsamen Digitalisierung erleben.
Stefan Brückner
Oft scheitert eine gesunde Kanzleientwicklung, weil man nicht weiß, wo man anfangen soll. Oder die anfänglichen Probleme und Herausforderungen unlösbar erscheinen und das Projekt gleich wieder auf Eis gelegt wird. An diesem Punkt wollen wir ansetzen, Start-Konzepte entwickeln und Kanzleien aktive Hilfe anbieten. Etwa mit einer Art Arbeitshandbuch zur Optimierung interner Kanzleiabläufe, auch um Freiraum für Projekte zu schaffen und den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitarbeitern zu fördern. Für die bessere Kommunikation mit Mandanten bereiten wir transparentere Abrechnungsmodelle, beispielsweise für die zeitnahe Abrechnung von Sonderleistungen, vor. Mit kleinen Schritten kann Großes gelingen.
Stefan Dreßler
Das Jahr 2020 hat deutlich gezeigt, dass auch Steuerkanzleien in der Lage sein müssen, schnell auf Änderungen zu reagieren. Drei Wochen Vorlaufzeit bei der temporären Umsatzsteuersatzsenkung oder ein vollkommen neues Betätigungsfeld im Kontext der Corona-Hilfsmaßnahmen müssen ad hoc umgesetzt werden. Nur wenn Kanzleien in der Lage sind, ihre Organisation kurzfristig den neuen Entwicklungen anzupassen, können sie auch zukünftig bestehen. Der Ausschuss Kanzleientwicklung kann Best-Practice-Erfahrungen sammeln und strukturiert weitergeben und so zusammen mit neuen Ideen den Mitgliedern des LSWB helfend zur Seite stehen. Damit sie auch in Zukunft erfolgreich sind.
Martina Högel-Stöckle
Delegieren statt selbst erledigen, anderen etwas zutrauen und sich selbst zurücknehmen. Wochenenden dienen der Erholung, Abende der Entspannung; nach diesem Motto nehme ich mir schrittweise vor, jeden Monat ein machbares Ziel zu erreichen. Beispielsweise sollten Besprechungen nicht länger als eine Stunde dauern. Was in einer Stunde nicht gesagt ist, wird oftmals zerredet. Teambesprechungen bzw. persönliche Mitarbeitergespräche nur nach Termin, damit die Mitarbeiter sich gut vorbereiten können. Dort wird auch das zu bewältigende Arbeitspensum besprochen und fixiert, Gründe für eine Nichteinhaltung können kommuniziert werden. Wir werden sehen, was ich bis zur Jahresmitte 2022 bereits umgesetzt habe.
Dieter Pfab
Die Entwicklung einer Steuerkanzlei zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen, das eine Vorbildfunktion hinsichtlich einer nachhaltigen ökonomisch und ökologischen Unternehmensführung erfüllt, habe ich in meiner Kanzlei vorangetrieben. Im Rahmen meiner Beratertätigkeit für Kanzleien erhielt ich viele Einsichten und dadurch Verständnis für die Probleme der Mitarbeiter und Inhaber der Kanzleien. Das erworbene Wissen, wie man – ausgehend von einer fundierten ganzheitlichen Analyse der komplexen Prozesse in einer Kanzlei – diesen Weg beschreiten kann, stelle ich im Ausschuss zur Verfügung.