Gratulanten (v. l.): Markus Söder, Manfred Klar, Hartmut Schwab, Manfred Dehler und Harald Elster.

Gratulanten (v. l.): Markus Söder, Manfred Klar, Hartmut Schwab, Manfred Dehler und Harald Elster.

Ehre, wem Ehre gebührt

Am 21. Juli hat Dr. Peter Küffner das Amt als Präsident des LSWB niedergelegt. Auch wenn er keine zwei Stunden später zum Ehrenpräsidenten des Verbands gewählt wurde, stellt diese Entscheidung nach elf Jahren an der Spitze – und mehr als 35 Jahren im Ehrenamt des Verbands – eine Zäsur dar. Anlass für Begleiter, Freunde und politische Gesprächspartner, die gemeinsame Zeit mit Küffner Revue passieren zu lassen und ein Dankeswort zum Abschied auszusprechen.

Staatsminister Dr. Markus Söder, MdL

Am 21. Juli 2015 ist beim Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern eine Ära zu Ende gegangen. Nach über 25 Jahren im Gesamtvorstand hat der langjährige Präsident Dr. Peter Küffner den Stab in andere Hände übergeben. Er hat den LSWB zu einem geschlossen auftretenden und erfolgreichen Verband gemacht und damit das heutige Erscheinungsbild des LSWB maßgebend geprägt. Die Wahl zum Ehrenpräsidenten ist insofern die logische Konsequenz des über 35-jährigen Engagements für den LSWB.

Gerne nutze ich die Gelegenheit, dem LSWB und insbesondere Dr. Küffner für die gute Zusammenarbeit mit der Bayerischen Steuerverwaltung und insbesondere dem Finanzministerium zu danken. Praxisnähe und ein ebenso offener wie konstruktiver Austausch erleichtern, ja ermöglichen im sich ständig ändernden Steuerrecht für beide Seiten ein sinnvolles und zielgerichtetes Arbeiten.

Seit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 17. Dezember 2014 beherrscht die Erbschaftsteuer die steuerpolitische Diskussion. Die Große Koalition muss bis 30. Juni 2016 die Verschonungsregeln für Unternehmensvermögen mit dem Grundgesetz in Einklang bringen. Das ist angesichts höchst unterschiedlicher politischer Positionen ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Probleme bereiten in erster Linie Umfang und Voraussetzungen der Verschonung großer Unternehmensvermögen: Hier hat das Gericht eine verfassungswidrige Überprivilegierung festgestellt. Unter dem Vorwand verfassungsrechtlicher Notwendigkeiten versucht die SPD jetzt erneut, die bereits im Wahlkampf geforderte höhere Steuerbelastung großer Vermögen durchzusetzen. Die Bedeutung großer Familienunternehmen als Arbeitgeber und Stabilitätsanker wird dabei nicht ausreichend anerkannt; aus bayerischer Sicht besteht daher weiterer Nachbesserungsbedarf. Es bleibt abzuwarten, wieviel hiervon noch im weiteren Verlauf des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahrens durchsetzbar sein wird. Zumindest sollte jedoch eine Investitionsklausel geschaffen werden, durch die sichergestellt wird, dass für die Anschaffung von Maschinen und anderem Produktivvermögen im Unternehmen bereitstehende Liquidität nicht durch die Erbschaftsteuer entzogen wird.

Die steuerpolitische Agenda der Großen Koalition geht freilich darüber hinaus. Mit einer Anpassung des Einkommensteuertarifs ab dem Jahr 2016 zum Abbau der kalten Progression wurde jüngst ein weiterer steuerpolitischer Schwerpunkt gesetzt. Für Bayern ist das ein wichtiger erster Schritt, dem weitere folgen müssen. Schließlich ist die kalte Progression ein permanenter Effekt, der sich aufgrund der Inflation als Triebfeder für die reale Steuerbelastung ergibt. Der Gesetzgeber ist daher gefordert, in regelmäßigen Abständen den inflationsbedingten Anstieg der realen Steuerbelastung abzufedern. Der Steuerprogressionsbericht, der von der Bundesregierung im zweijährigen Turnus zusammen mit dem Existenzminimumbericht erstellt wird, bildet hierfür eine fundierte Entscheidungsgrundlage.

Last but not least der Blick auf ein langfristiges Projekt: die Modernisierung des Besteuerungsverfahrens. Ende Mai einigten sich die Finanzministerinnen und Finanzminister der Länder auf ein Maßnahmenpaket, mit dem der Steuervollzug durch die stärkere Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik vereinfacht werden soll. Bayern hat zusammen mit Nordrhein-Westfalen die Federführung bei der bundesweiten technischen Umsetzung der Vereinfachungen, die zum 1. Januar 2017 in Kraft treten sollen. Ein stärkerer Einsatz von IT in der Verwaltung soll den Service für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen verbessern, die Steuererklärung einfacher gestalten und Verfahren beschleunigen.

Dies wird auch ein wichtiges Thema für den LSWB sein – zumal es die tägliche Arbeit in den Kanzleien ganz zentral tangieren wird. Ich bin mir sicher, der Verband – und mit ihm der neue Präsident Manfred F. Klar an der Spitze –, aber auch der neue Ehrenpräsident, Dr. Peter Küffner, werden sich hier weiterhin engagiert und konstruktiv einbringen.

Manfred F. Klar Präsident des LSWB:

Lieber Peter,

nach elf Jahren an der Spitze unseres Verbandes hast Du am 21. Juli auf der Mitgliederversammlung das Präsidentenamt niedergelegt. Man sagt immer, „wenn es am schönsten ist, soll man aufhören.“ Ich bin mir allerdings sicher, dass dem Verband noch viele gute Jahrzehnte bevorstehen und der LSWB die sprichwörtlich „schönste Zeit“ noch längst nicht hinter sich hat.

Zum Glück bleibst Du uns ja auch weiterhin als Ehrenpräsident erhalten und kannst somit den Verband auch weiterhin konstruktiv und mit dem Dir eigenen Elan begleiten. Dass wir allerdings so positiv in die Zukunft blicken können, ist Dir zu verdanken. Du hinterlässt ein gut bestelltes Haus und einen befriedeten Verband.

Beides war 2004, als Du das Präsidentenamt übernommen hast, nicht der Fall. Vor allem Deinem diplomatischen Geschick ist es zu verdanken, dass bestehende Gegensätze unter den Mitgliedern ausgeräumt werden konnten. Auch im kaufmännischen Bereich fand der LSWB unter Deiner Führung wieder zurück in die Spur. Dabei hattest Du immer einen Blick dafür, notwendige Investitionen zu erkennenund zu tätigen. Behutsam – nicht mit der Brechstange – hast Du den Verband zu einem mitgliederorientierten Dienstleister modernisiert.

Zudem wuchs die politische Verantwortung des LSWB im letzten Jahrzehnt. Die Interessenvertretung für unsere Mitglieder spielt eine immer größere Rolle. Die bayerischen Steuerberater pflegen heute zahlreiche Kontakte zu Politik und Verwaltung. Das ist zu einem nicht unerheblichen Anteil Deinem beharrlichen Engagement zu verdanken.

Als serviceorientierter Dienstleister für die Mitglieder und als seriöser Ansprechpartner für Verwaltung und Politik ist der Verband heute weit über die Grenzen des Freistaats hinaus geschätzt und respektiert: Das ist das Erbe der Ära Küffner.

Mir bleibt nur, mich – auch im Namen aller Mitglieder – bei Dir zu bedanken. Für die Leidenschaft, mit der Du Dein Amt ausgeübt hast, und für das glückliche Händchen, das Du dabei allzeit bewiesen hast. Denn mit einem wirtschaftlich gesunden und politisch gut vernetzten Verband im Rücken können sich die bayerischen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer gemeinsam den großen Herausforderungen der Zukunft stellen.

Dein Manfred F. Klar
Präsident des LSWB

StB/WP Harald Elster. Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands:

Der Abschied unseres geschätzten Kollegen und guten Freundes Peter Küffner von seinen Ämtern als Präsident des Landesverbands der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern (LSWB) und als Vizepräsident des Deutschen Steuerberaterverbands (DStV) stimmt uns traurig gleichzeitig sind wir aber auch dankbar für die Zeit, in der
er sich hingebungsvoll für den Berufsstand eingesetzt hat.

Sofort nach seiner Bestellung zum Steuerberater im Jahr 1970 wurde Peter Küffner Verbandsmitglied im LSWB. Seitdem engagiert er sich unbeirrt für die Belange der Kollegen. Sein tatkräftiges Wirken fand rasch Anerkennung. So konnte er die Kolleginnen und Kollegen zunächst als Vizepräsident des LSWB sowie seit 2004 als Präsident des LSWB und Vizepräsident des DStV vertreten.

Bemerkenswert sind seine Erfolge an der Spitze des LSWB. Mit Weitsicht, Enthusiasmus und viel Einsatz entwickelte er den zahlenmäßig größten Mitgliedsverband des DStV zu einem professionellen Dienstleister und einem respektierten Interessenvertreter. Sein Wirken für den DStV war ebenso eindrucksvoll. Neben seiner Tätigkeit im Präsidium unterstützte er im DStV-Steuerrechtsausschuss unter anderem die Begleitung von Gesetzgebungsvorhaben sowie die Erarbeitung von Arbeitshilfen.

Zudem vertrat er das DStV-Präsidium im Verbändeforum EDV, das praxisnahe Informationen rund um die elektronische Datenverarbeitung zur Verfügung stellt. Sein besonderes Augenmerk galt dem Steuervollzug, der Suche nach Möglichkeiten, die Arbeit der Steuerberater, aber auch der Steuerpflichtigen zu entlasten und hierbei die technischen Möglichkeiten zu nutzen. Unermüdlich hat er sich dieser Aufgabe immer wieder neu gestellt. Besonders am Herzen lagen ihm auch die Zukunft des Berufsstands und des Nachwuchses.

Manch einem seiner Gesprächspartner, Kollegen und Mitarbeiter haben seine Entschlossenheit
und seine Energie wohl unruhige Stunden bereitet. Von den zukunftsweisenden Impulsen, die von ihm ausgingen, wird der Berufsstand aber noch lange profitieren.

Dipl.-Kfm. Manfred Dehler, Ehrenpräsident, Steuerberaterkammer Nürnberg:

Sehr geehrter Herr Dr. Küffner, lieber Peter,

nach 36 Jahren Tätigkeit im Gesamtvorstand des LSWB, davon elf Jahre als Präsident des LSWB und Vizepräsident des DStV, hast Du Dich entschlossen, bei der Mitgliederversammlung am 21. Juli 2015 nicht mehr für das Amt des Präsidenten zu kandidieren.

Als langjähriger interner und externer Wegbegleiter nutze ich gerne die Gelegenheit, mich bei Dir für die überaus harmonische, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu bedanken. Dies gilt insbesondere für das Verhältnis zur Steuerberaterkammer Nürnberg während unserer Amtszeit. In den gemeinsamen Präsidiumssitzungen, aber auch in zahlreichen persönlichen Gesprächen hast Du engagiert die Belange des LSWB vertreten, dabei aber nie das Wohl des Berufsstandes als Ganzes aus den Augen verloren. Wir haben stets einvernehmliche Lösungen gefunden, insbesondere in dem sensiblen und für den LSWB so wichtigen Bereich der Fortbildung. Danke auch für die Unterstützung verschiedener Kammerprojekte, deren Realisierung durch die Unterstützung des Verbands beschleunigt werden konnte. Die Mitglieder des LSWB hatten in Dir einen Vertreter, der sich stets für die Belange der Kollegen mit viel Engagement und Sachverstand eingesetzt hat. Das heutige Erscheinungsbild des LSWB ist maßgebend von Deiner Persönlichkeit geprägt.

Aus den zahlreichen positiven Leistungen Deiner Amtszeit möchte ich noch zwei besonders hervorheben.

Als Du in 2004 das Präsidentenamt übernommen hast, war die wirtschaftliche Lage des Verbands angespannt, und die Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Weiterführung des bisherigen Geschäftsmodells im Bereich der Fortbildung veränderten sich deutlich negativ Durch eine in den letzten Jahren durchgesetzte, klar strukturierte Neuorganisation und Realisierung eines neuen Geschäftsmodells hast Du erreicht, dass der Verband wieder auf einer gesunden wirtschaftlichen und finanziellen Basis steht. Damit einhergehend ist es Dir gelungen, die teilweise vorhandenen gegenseitigen Befindlichkeiten der Bezirke zu überwinden und den Verband zu befrieden.

Damit hast Du den Grundstein für eine weitere positive Entwicklung des LSWB zum Wohle aller Mitglieder und des Berufsstandes in Bayern gelegt.

Für die kommenden Jahre wünsche ich Dir alles Gute, insbesondere einen gesunden und spannenden „Unruhestand“.

Manfred Dehler

Dr. Harmut Schwab, Präsident der Steuerberaterkammer München:

Lieber Peter,
lange Jahre sind wir für unseren Berufsstand gemeinsame Wege gegangen und haben am selben Strang gezogen. Du als Präsident des Landesverbands, ich als Präsident der Steuerberaterkammer München.

Doch einmal im Leben kommt der Zeitpunkt, an dem man Abschied nehmen muss und die gemeinsamen Wege sich trennen. Heute ist dieser Tag gekommen: Nach elf Jahren an der Spitze des LSWB beendest Du Deine Präsidentschaft. Was aber bleibt, ist Dein konstruktiver und unerlässlicher Einsatz für den Berufsstand seit 40 Jahren in wechselnden Positionen. Dieses Engagement hast Du auch in Deiner Zeit im Vorstand der Steuerberaterkammer München von Februar 1975 bis November 1998 gezeigt. Dort hast Du Dich unter anderem als Vorsitzender des Fortbildungsausschusses verdient gemacht und den Übergang zum vereidigten Buchprüfer mitgestaltet. Ferner warst Du gewinnbringendes Mitglied im Ausschuss für Ausbildung zum Gehilfen (heute Mitarbeiterausschuss) und im Berufsbildungsausschuss. Deinem Einsatz haben wir es mit zu verdanken, dass wir Steuerberater den Titel „Landwirtschaftliche Buchstelle“ erhalten. Lieber Peter, mit Deinem herausragenden Fach- und Allgemeinwissen warst Du stets ein wichtiger Stützpfeiler für die Kollegenschaft. Ich danke Dir herzlich für die gute Zusammenarbeit bei unzähligen Projekten. Für unsere gemeinsamen Ziele haben wir unsere Anstrengungen und unser Wissen gebündelt und uns für den Berufsstand stark gemacht. Hier fallen mir aus der jüngsten Vergangenheit unsere Bemühungen beim automatisierten Besteuerungsverfahren ein. Der steuerberatende Beruf befürwortet eine Modernisierung und Automatisierung des Besteuerungsverfahrens. Einig sind wir uns aber auch, dass die angestrebten Neuerungen nicht nur zu Gunsten der Finanzverwaltung umgesetzt werden dürfen, auch unsere Kollegen brauchen einen Mehrwert. Gemeinsam bemühen wir uns um praktikable Lösungen für alle Beteiligten, sowohl Anwender als auch Verwaltung.

Lieber Peter, der Berufsstand verdankt Dir viel, und sicherlich können wir auch in Zukunft mit Deinem Einsatz rechnen. Ich wünsche Dir alles Gute, und mögen alle Erwartungen, die Du an Deine neu beginnende Lebensphase stellst, in Erfüllung gehen.

Dein Hartmut Schwab