
Nachhaltig erfolgreich!
Das Handbuch nachhaltige Steuerkanzlei erleichtert Steuerberatern, das Geschäftsfeld Nachhaltigkeitsberatung zu erschließen.
Im Februar 2016 ging das „Handbuch nachhaltige Steuerkanzlei“ online, das gemeinsam von der Bayerischen Akademie für Umwelt, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung – kurz AUGE – und dem LSWB entwickelt wurde.
Das digitale Nachschlagewerk enthält in sieben Kapiteln zum einen zahlreiche Informationen rund um das Thema Umweltmanagement, Energieoptimierung und Ressourcensparen. Hierdurch können Kanzleien ihre Prozesse optimieren und bereits mit geringem Aufwand große Einsparungen realisieren. Zum anderen hilft das Handbuch Steuerberatern dabei, sich auf dem schnell wachsenden Marktsegment der Nachhaltigkeitsberatung als Anbieter zu etablieren. Sie erreichen das Angebot unter www.nachhaltige-kanzlei.bayern.
Der Freistaat setzt große Hoffnungen in das Projekt. Das Handbuch wurde mit über 29.000 Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.
Die Idee hinter dem Projekt ist, dass Steuerberater und Wirtschaftsprüfer nicht nur ihre eigenen Kanzleien nachhaltiger aufstellen. Sie sollen auch ihren Einfluss bei mittelständischen Mandanten nutzen, um diese zu überzeugen, ebenfalls Umweltschutzmaßnahmen zu ergreifen: „Wenn wir von durchschnittlich 200 gewerblichen Betrieben pro Kanzlei ausgehen, haben wir einen immensen Multiplikatoreffekt“, sagt AUGE-Projektkoordinatorin Daniela Zehentbauer. Sie sieht Steuerberater prädestiniert dafür, im Beratungsfeld Nachhaltigkeit Fuß zu fassen: „Steuerberater haben alle notwendigen Daten in den BWAs stehen, um ihre Mandanten glaubwürdig und zielgerichtet zu beraten. So sieht ein Berater zum Beispiel ganz genau, ob ein Betrieb übermäßig hohe Energieausgaben hat.“
Die Politik hat die Wichtigkeit des Themas unlängst erkannt und daher zahlreiche Förderprogramme aufgelegt, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. „Viele Unternehmer finden sich allerdings in diesem Dickicht von Programmen nicht zurecht“, berichtet Zehentbauer. Nachhaltigkeitsberatung ist daher immer eine Querschnittsaufgabe aus betriebswirtschaftlicher Analyse, Prozess- und Fördermittelberatung sowie anschließender Überwachung der operativen Umsetzung. Die Nachfrage gerade nach dieser Form vernetzter Angebote wachse seit einiger Zeit stark an, berichtet die AUGE-Beraterin.
Steuerberater, die in das Geschäftsfeld einsteigen wollen, stehen vor der Herausforderung, dass sie nicht alle Dienstleistungen selber anbieten können. Zehentbauer: „Netzwerkbildung ist das A und O des angehenden Nachhaltigkeitsberaters.“ Der LSWB und AUGE versuchen daher, die Vernetzung von Kanzleien im Rahmen der „Initiative Nachhaltige Steuerkanzlei“ zu fördern. Zudem ist langfristig der Aufbau eines Expertennetzwerks geplant, dem Berater verschiedener Professionen beitreten können.
Wichtige Kontakte können auch während einer Zertifizierung der eigenen Kanzlei gesammelt werden: Gerade für Kanzleien, die in der Nachhaltigkeitsberatung tätig werden wollen, biete sich ein Beitritt in den „Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe“ (QuB) an, erklärt Zehentbauer: „Eine QuB-Zertifizierung
ist dabei nicht nur zu Marketingzwecken nützlich, sondern auch, weil sie die kontinuierliche Fortentwicklung der Kanzlei fördert. Das wiederum hilft enorm bei der Arbeit als Nachhaltigkeitsberater“, so die AUGE-Beraterin.
Kontakt
Daniela Zehentbauer
Tel. 08441 8075-60
E-Mail: daniela.zehentbauer@go-pfaffenhofen.de